Fem
Tastisch
Schwyz
FEMtastisch – das bedeutet Feminismus gepaart mit weiblicher Einzigartigkeit! Wir setzen uns für die Gleichstellung der Geschlechter ein und feiern gleichzeitig unser vielfältig-fantastisches Frausein.
Auf dem Papier existiert sie, die Gleichstellung der Geschlechter. Im Alltag hingegen nicht.
Darauf machten Frauen am 14. Juni 2023 schweizweit einmal mehr aufmerksam.
Auch im Kanton Schwyz. Im Hauptort führte ein überparteiliches Komitee
einen geselligen und lustvollen Aktionstag für die ganze Bevölkerung durch.
Rund 200 Personen kamen auf die Hofmatt, um zu feiern.
Rückblick
Reden von Politikerinnen, ein Rundgang durch die Geschichte der Gleichstellung im Kanton Schwyz, Livemusik, DJ, Kindertheater, Filmvorführung und ein buntes kulinarisches Angebot – das war FEMtastisch 2023. Schau dir hier die Bildimpressionen von unserem Sommerfest an.
medienberichte
Neugierig, was in den Medien über FEMtastisch berichtet wurde? Hier erfährst du mehr darüber.
Kopf der Woche: Ursi Reichmuth
«Bote der Urschweiz» | 16. Juni 2023
Femtastisch – ein Miteinander statt ein Streik
«Bote der Urschweiz» | 15. Juni 2023
Femtastisch statt Frauenstreiktag
Radio Central & Sunshine | 14. Juni 2023
Frauenstreik in Schwyz und Luzern
Tele 1 | 14. Juni 2023
Streik am 14. Juni: Kämpferisch in Luzern, versöhnlich in Schwyz
SRF 1 «Regionaljournal Zentralschweiz» | 13. Juni 2023
«Frauen müssen aufgebaut werden,sie sollen lernen und wachsen können»
«Bote der Urschweiz» | 12. Juni 2023
«Bote der Urschweiz» | 7. Juni 2023
Fünf Botschaften an die Schwyzerinnen und Schwyzer
«March Anzeiger» | 25. Mai 2023
Grossartigkeit der Frau zelebrieren
«March Anzeiger» | 27. April 2023
Schwyzerinnen streiken nicht, planen aber ein Fest
«Bote der Urschweiz» | 27. April 2023
Das OK mit (hinten, v. l.) Patricia Beeler, Miriam Blunschy, Ulli Baumgartl, Claudia Hiestand,
(vorne, v. l.) Ursi Reichmuth, Katja Aldi, Natalie Eberhard und Ruth von Euw. Es fehlt Nathalie Ruoss.
Über uns
Für den Aktionstag vom 14. Juni 2023 zeichnete ein breit abgestütztes Organisationskomitee unter dem Co-Präsidium von Katja Aldi (FDP Frauen Schwyz & Frauennetz Kanton Schwyz) und Natalie Eberhard (SP Frauen Kanton Schwyz) verantwortlich.
Einsitz hatten ausserdem Vertreterinnen von Die Mitte Frauen Schwyz, Grünliberale Frauen Schwyz sowie Parteilose.
Botschafterinnen
Frauen aus allen Parteien beleuchteten in einer jeweils fünfminütigen Rede das Thema Gleichstellung aus ihrer Sicht und zeigten auf, wo noch Handlungsbedarf besteht.
Das waren die Botschafterinnen:
Gabriela Bär
Grünliberale Frauen Schwyz
Marion Betschart
Grüne Schwyz
Franziska Föllmi
Die Mitte Schwyz
Sarah Zimmermann
Junge SVP Kanton Schwyz
Anna Marty
FDP Frauen Schwyz
Carmen Muffler
SP Kanton Schwyz
Sponsor:innen
Wir bedanken uns herzlich bei folgenden Unternehmen, Privatpersonen, Institutionen und politischen Parteien für die finanzielle Unterstützung:
unterstütze uns mit einer Spende:
Geschichte
Streik? Davon hatte es in der Schweiz nach der Gründung des Bundesstaats im Jahr 1848 keine mehr gegeben. 1918 änderte sich das zum ersten Mal. Mehr als 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter im ganzen Land forderten damals während des mehrtägigen Landesstreiks unter anderem die 48-Stunden-Woche, eine Altersvorsorge und das Frauenstimmrecht.
https://www.swissinfo.ch/ger/politik/lohnunterschiede-sind-immer-noch-ein-faktum/30455390
Der Frauenstreik von 1991
Getoppt wurde dieses Ereignis erstmals am 14. Juni 1991, als es zum landesweiten Frauenstreik kam. Er war die bis anhin grösste öffentliche politische Mobilisierung in der Schweiz. Hunderttausende Frauen beteiligten sich an Protest- und Streikaktionen, die unter dem Motto «Wenn Frau will, steht alles still» standen. Doch weshalb taten sie das ausgerechnet am 14. Juni? Ganz einfach: Auf den Tag genau zehn Jahre zuvor, am 14. Juni 1981, hatte das Schweizer Stimmvolk den neuen Gleichstellungsartikel an der Urne angenommen. Darin heisst es:
«Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das Gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche Gleichstellung, vor allem in Familie, Ausbildung und Arbeit. Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.»
Zehn Jahre später mussten die Frauen feststellen, dass das Prinzip der Gleichstellung auf dem Papier zwar verankert worden war, darauf aber keine Taten gefolgt waren.
Neben Aktionen in den grossen Städten fanden am 14. Juni 1991 auch in Gemeinden politische Kundgebungen statt. In Schwyz trafen sich am frühen Nachmittag auf Initiative der drei SP- und CVP-Politikerinnen Hedy Jager, Theres Weber und Brigitte Pfister 300 Frauen auf dem Schwyzer Hauptplatz. Sie besuchten im Verenasaal in Ibach verschiedene Workshops, um sich am frühen Abend im Schwyzer Rathaus zum Frauenparlament einzufinden. Anwesend war auch die einzige Schwyzer Regierungsrätin, Margrit Weber-Röllin. Der Tag wurde bei einem Fest im Verenasaal mit Nachtessen und Musik besiegelt.
Der Frauenaktionstag von 2011
Am 14. Juni 2011 fand schweizweit der «Frauenaktionstag» statt, der von rund 50 Organisationen getragen wurde. Erstmals partizipierte auch der Bäuerinnen- und Landfrauenverband. Der Tag sollte daran erinnern, dass einige der Anliegen des Frauenstreiks von 1991 nach 20 Jahren immer noch nicht erfüllt waren.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/stadt-solothurn/der-geplante-frauenstreik-am-14-juni-kommt-langsam-in-fahrt-ld.1367342
Der Frauenstreik von 2019
Am 14. Juni 2019 demonstrierten schweizweit ein weiteres Mal 500'000 Menschen für die Gleichstellung. Nebst einer höheren gesellschaftlichen Anerkennung von Frauenarbeit, mehr Zeit und Geld für Care-Arbeit sowie der Bekämpfung von Sexismus und sexueller Belästigung war Lohngleichheit eine der zentralen Forderungen. Der Frauenstreik 2019 stand deshalb unter dem Motto «Lohn. Zeit. Respekt.»
Im Kanton Schwyz rief ein mehrköpfiges Komitee unter dem Vorsitz der beiden SP-Frauen und Gewerkschafterinnen Brigitte Waser-Bürgi und Ruth Mikzovic zum Streik auf und führte im Vorfeld zwei Aktionen durch: Am 14. Mai wurden in elf Dörfern annährend 40 männliche Strassennamen durch weibliche ersetzt, um die Bevölkerung für die Untervertretung von Frauen im öffentlichen Raum zu sensibilisieren. Am 7. Juni wurden an vier Orten im Kanton Schwyz Mahnfeuer entzündet, die als Solidaritätsbekundung mit den Forderungen der Bäuerinnen und Landfrauen nach Lohn und Sozialversicherung zu verstehen waren.
Der Aktionstag in Schwyz am 14. Juni startete mit einer Streiksuppe und einer Filmvorführung. Darauf folgte eine Kundgebung auf dem Hauptplatz, gefolgt von einem gemeinsamen Marsch nach Ibach. Rund 300 Frauen nahmen dort an einem Frauenparlament teil. Ein Frauenfest mit Nachtessen, Live-Musik und Showacts rundete den Abend ab.
Rund 200 Personen unterschrieben im Rahmen des Frauenparlaments eine Petition mit 16 Forderungen zuhanden der Schwyzer Regierung. Gefordert wurde unter anderem eine umfassende Gleichstellungsstrategie mit konkreten Massnahmen und Zielen. Infolge Abwesenheit der Exekutive wurde der Forderungskatalog später zu nächtlicher Stunde an das Regierungsgebäude geheftet.
In den Folgejahren fanden am 14. Juni trotz Verbots aufgrund der Coronapandemie in einigen grösseren Schweizer Städten Aktionen statt, an denen insgesamt mehrere zehntausend Personen teilnahmen. Im Kanton Schwyz blieb es indes ruhig.
Der Frauenstreik von 2023
Weil es vier Jahre nach dem grossen Streik von 2019 so gut wie keinen Fortschritt bei der Verbesserung der finanziellen und gesellschaftlichen Situation der Frauen gegeben hat, rief der Schweizerische Gewerkschaftsbund 2023 erneut zu einem feministischen Streik auf. In Schwyz wurde diesem Aufruf keine Folge geleistet, stattdessen wurde ein Aktionstag auf der Hofmatt durchgeführt. Denn für das verantwortliche überparteiliche Organisationskomitee war klar: Es braucht mehr und bessere Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche und soziale Chancengleichheit der Geschlechter. Gerade im Kanton Schwyz sind Frauen in Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit noch immer nicht gleich vertreten und besetzen deutlich weniger einflussreiche Positionen als Männer. Stereotype Rollenvorstellungen halten sich hartnäckig, und Frauen leisten weiterhin den grössten Teil der unbezahlten Arbeit in Haushalt und Familie. Dadurch sind sie im Alter häufig schlechter abgesichert. Mit dem Aktionstag wollte das Komitee die Gesellschaft sowie politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger:innen für die Ungleichbehandlung von Frau und Mann sensibilisieren und sie zum Handeln anregen.
Allgemeine Informationen: Co-Präsidentin Katja Aldi, info@femtastisch.ch
Medienanfragen: Claudia Hiestand, 079 326 12 02, medien@femtastisch.ch
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